Ich bin an einem Dorf direkt an der B299 aufgewachsen, einer Bundesstraße, die Ostbayern von der tschechischen Grenze bis fast nach Österreich durchquert. Damals verlief die Straße noch mitten durch das Dorf. Tanklastwägen der nahen Raffinerie, Lastzüge der damals noch vielen Ziegeleien und der nahen Schnapsfabrik donnerten tagsüber direkt neben unserem Hof und späterem Haus meiner Eltern vorbei.
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Der Verkehr wurde dichter, nicht zuletzt durch die immer stärkere Ansiedelung von Automobilzulieferfirmen und dem Aufbau von Just-In-Time-Lieferketten zu den BMW-Werken in Landshut und Dingolfing. In den 1980er-Jahren wurden dann Umgehungsstraßen gebaut, auch Pfeffenhausen und viele Nachbargemeinden bekamen eine Ortsumfahrung. Was zu mehr Ruhe im Ort führte, in die Landschaft aber eine weitere große Schneise schlug, damit der Verkehr weiter rollen kann.
An manchen Tagen, wie jetzt im Dezember an einem Feiertag bei Nebel und Regen, wenn kaum ein Auto fährt und die Straße scheinbar verlassen daliegt, kommt einem das alles sehr unwirklich vor.