Zu analogen Zeiten fotografierte ich mit zwei Konica-Spiegelreflexkameras, für die ich auch noch einige recht gute Objektive habe. Alle diese Objektive kann ich auch mit Hilfe eines Adapters problemlos an meinen heutigen Sony-Digitalkameras weiter nutzen.
Vor kurzem fand ich durch Zufall ein altes Konica-Weitwinkelobjektiv, ein Konica Hexanon AR 24mm F2.8, und da es sowohl auf die alten analogen Konicas als auch auf die aktuellen Sonys passt, kaufte ich es mir. Auf den Sonys mit APSC-Sensoren entspricht die Brennweite 36 mm bei Kleinbildkameras, also die „klassische Reporterbrennweite“.
Bislang war mein Lieblingsobjektiv mit Festbrennweite immer das klassische 50-mm-Standard-Objektiv (bei APSC dann 35 mm). Mit einem Weitwinkelobjektiv zu fotografieren ist für mich ungewohnt. Um das zu Üben und ein Gefühl für den neuen Blickwinkel zu bekommen, ging ich erst einmal eine Runde über die Gemüsefelder in Oberrad, dann am Main entlang zurück nach Offenbach und machte in paar Fotos.
Interessant fand ich bei der ersten Durchsicht der Bilder nach zwei Spaziergängen, dass ich recht viele Bilder im Hochformat machte. Wenn ich meine alten Fotos aus der analogen Zeit anschaue, habe ich damals auch viel mehr Hochformat fotografiert – heute fotografiere ich fast nur noch im Querformat. Ich nehme an, das liegt an den veränderten Sehgewohnheiten und Verwendungszwecken von Fotos. Meist schauen wir Bilder auf Monitoren an und da ist das Querformat Standard. Immer seltener sehen wir Bilder in Zeitschriften oder als Abzüge an der Wand. Selbst das klassische Fotoalbum gibt es kaum noch.
Aber auch interessant: durch Social-Media-Kanäle, die meist mit Smartphones genutzt werden, bekommen ander Formate wieder mehr Bedeutung und mehr Raum. Gerade das quadratische Format erlebt durch Instagram und vielleicht auch durch die parallele Wiederentdeckung von Polaroid-Fotos eine Renaissance.