New Topographics

Genauso wie ich in der Stadt meist mit einer Kamera herumlaufe, mache ich das, wenn ich auf dem Land bin. In den wenigsten Fällen suche ich gezielt einen Ort auf, um dort ein klassisches Landschaftsfoto zu machen. Dazu bin ich viel zu ungeduldig und will vor allem Laufen und die Landschaft entdecken.

Ich bin auch kein Naturfotograf, zumal es hierzulande kaum möglich ist, außer Kulturlandschaft noch Natur zu finden. Und da wo es sie gibt, lass ich sie lieber in Ruhe. Und extra wo hinzufliegen, um ein Foto einer schönen Landschaft oder der Natur zu machen, ist mir der Mühe und die Zeit nicht wert. Wenn es sich manchmal ergibt, freue ich mich und nehme die Gelegenheit dankbar wahr.

Besuche ich Freunde oder Verwandte, nutze ich direkt vor Ort die Gelegenheit zu einem Spaziergang um den Ort herum oder lasse mich ein paar Kilometer mit dem Auto mitnehmen, wenn meine Freunde zur Arbeit müssen oder Besorgungen zu erledigen haben und laufe dann kreuz und quer zurück. Als ich als Softwaretrainer viel in Deutschland zu Präsenzschulungen unterwegs war, nahm ich mir oft den Tag nach den Seminaren frei und lief dann am nächsten Morgen zu Fuß zum nächsten Bahnhof oder der nächsten Bushaltestelle. Das konnte manchmal schon ganz schön weit sein, ich suchte mir möglichst direkte Luftlinie zum Ziel Wege über die Felder und durch Wälder. Heute eine einfache Sache mit Smartphone sowie einer guten Wanderapp.

Selbst das Dorf, in dem ich in meiner Jugend aufgewachsen bin, die Umgebung, die ich tausendmal durchfuhr, wird mir heute nicht langweilig. Selbst wenn ich die Landschaft scheinbar in- und auswendig zu kennen meine – hinter jedem Hügel, nach jeder Straße tut sich je nach Wetter, Licht oder Jahreszeit immer wieder eine neue Welt auf. Immer was zu staunen, immer was zu entdecken für mich.